Das Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Thomas Stiller aus Köln hat sich auf die Unter­stützung des Haftpflicht­versicherers bei der Regulierung von Haftpflicht- und Rückruf­schäden spezialisiert. Bei den von uns durch­geführten Schaden­­analysen berück­sichtigen wir alle Aspekte, die dem Versicherer die Beurteilung von Haftungs- und Deckungs­fragen ermöglichen.

Neben der Ermittlung der Schadenursache analysieren wir die Lieferkette und untersuchen die Verantwortlichkeit für Konstruktion, Erprobung und Herstellung. Wir stellen fest, ob und welche Prüfungen beim Wareneingang und während des Fertigungs­prozesses erfolgten, bewerten diese und ermitteln die Schadenhöhe. In den letzten 15 Jahren konnten wir umfangreiche Erfahrungen bei Ermittlungen zu Groß- und Serienschäden, speziell in den Branchen Automotive sowie Apparate- und Maschinen­bau, erlangen. Aufgrund der vertretenen technischen Disziplinen Sicherheitstechnik, Maschinen­­bau und Fertigungs­­­technik sind wir in der Lage, die Schaden­­ursache sowohl bei mechanischen Bauteilen als auch bei mechanischen bzw. elektro­mechanischen Bau­gruppen und Systemen zu ermitteln. Neben unserer Tätigkeit im Schadenbereich unterstützen wir vertrags­seitig den Versicherer bei der Analyse von Rückruf­risiken und Umweltrisiken.

Praxisbeispiele:

Praxisbeispiel 01

Austausch von Feldkennlinien-Thermostaten in PKW-Kühlsystemen

Ursache für den Ausfall der Teile unter Feld­bedingungen war eine mangelhaft hergestellte, elektrische Klemm­ver­bin­dung, die bei Be­triebs­tem­pe­ra­tur zu einem erhöhten Widerstand führte. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Her­stel­lungs­pro­zess des Teile­lieferanten dem System­hersteller bekannt und im Rah­men eines Audits abgenommen worden war. Des Weiteren wurde fest­­gestellt, dass die mangelhafte Funktionsfähigkeit mit den vor­ge­ge­be­nen Prüfverfahren auch bei einer 100%-Funktionsprüfung nicht hätte erkannt werden können. Zu­dem hatten die Systemlieferanten sowie der OEM versäumt, vor Start der Se­rien­produktion den Thermostat aus­rei­chend zu erproben.

Praxisbeispiel 02

Austausch von Zahnantriebsrädern an Großtrocknungs­anlagen

Obwohl der Hersteller der Zahnräder eine Überlastung der Bauteile für die auftretenden Zahnbrüche ver­ant­wort­lich machte, ergaben die metal­lur­gi­schen Untersuchungen, dass eine mangel­hafte Wärme­­­behandl­ung der Bauteile die Schäden verursacht hatte. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen konnte fest­ge­stellt werden, dass der Ma­schi­nen­hers­tel­ler beim Hersteller der Zahnräder weder ein Prüfzeugnis zur Güte der Bauteile an­ge­for­dert hatte, noch wurden Wa­ren­ein­gangs­kon­trol­len mittels eines Farb­ein­dring­tests durch­ge­führt. Bei diesem einfachen und preiswerten Test­ver­fahren hätten die Härtungsfehler bereits vor dem Verbau der Zahnräder fest­ge­stellt werden können.

Praxisbeispiel 03

Austausch von Drehschalter-Potentiometern für elektrische Einbaubacköfen

Die Versicherungsnehmerin beliefert einen Haushalts­geräte­hersteller für den privaten sowie gewerblichen Bereich mit Drehschalter-Potentiometern, die in elektrischen Einbau­backöfen verbaut werden. Für die verbauten Bauteile wurde eine relativ hohe Reklamations­rate der Endkunden festgestellt. Die Ermittlungen ergaben, daß sich die Ausfälle auf einen Defekt des Dreh­potentiometers, dem Haupt­bestandteil des Drehschalters, zurückführen lassen. Ein Potentiometer ist ein elektrisches Bauelement, dessen (ohmscher) Widerstand mechanisch veränderbar ist. Der notwendige Kontakt zwischen Schleifer und den Kontakt­punkten auf der Platine war nicht mehr gegeben. Insgesamt mussten weltweit 1.889 Drehschalter aufgrund von Reklamationen der Endkunden ausgetauscht werden.

Kooperationen + Partner:

Für spezielle Frage­stellungen kooperieren wir mit Anwälten, Sach­verständigen und Instituten, z.B.:
Institut für Werkstoff­anwendungen der TH Köln
Prof. Dr.-Ing. Michael Hagen
BLD Bach Langheid Dallmayr
Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB
Carsten Hösker